Stellungnahme
Die Gründermitglieder der CQN organisierten zwischen 10-12 November 2017 die erste Netzwerkgestaltende Fachkonferenz. Im Abschlussdokument der Konferenz formulierten die Teilnehmerinnen die wichtigsten Richtlinien und Prioritäten in Bezug auf die Verbesserung und Verflechtung von Pflegequalität und Lebensqualität.
Die Bedeutung der Selbstverantwortung in der qualitativen Pflege
Die Qualität der Pflege hängt in entscheidendem Umfang von der Verantwortungsübernahme Aller Beteiligten an der Pflegehandlung: Pflegefachleute, Pflegebedürftige und Führungskräfte, in jedem Moment des Pflegeprozesses.
- voraussetzungen des selbstverantwortlichen verhaltens in der pflege
- verbreitung und erfahrung des kybernetischen menschenbildes.
- inhaltliche klärung des begriffs der verantwortung: statt"ich bin die schuld" eher "es häng (auch) von mir ab", für alle akteure des pflegeprozesses (Pfelegebedürftige, pflegende, führungskraft)
- selbstverantwortliches handeln muss deklarierte dauerzielsetzung der pflege werden.
- die fachliche kompetenz muss sich (auch) im pflegebereich zwangsmässig mit der Qualität von menschlicher haltung und verhalten ergänzen: durch eine selbstverantwortliche und reflektierte steuerung und entwicklung des individuellen verhaltens.
- der pflegeprozess soll als interaktion erwachsener gleichrangiger partner in geteilter verantwortung angesehen werden.
- in der fachliche praxis muss eine grundsätzliche feedback kultur beheimatet werden.
- Die pflegeaktivität muss als eigenständige fachliche tätigkeit interpretiert und handgehabt werden.
- Die notwendigen fachlichen und menschlichen kompetenzen zur selbstführung müssen ständig entwickelt und erweitert werden.
- eine unterscheidung und differenzierte handhabung der definierbaren, standardisierbaren, messbaren Qualitätsmerkmale („WAS?“) und der nicht-definierbaren, nicht-standardisierbaren, nicht-messbaren Qualiätsmerkmale („wie“?) ist notwendig.
- Fortlaufende reflexion und erweiterung der individuellen kompetenzen ist notwendig: dafür muss fachliche begleitung und institutionelle rahmenbedingungen sichergestellt werden.
Die Bedeutung der Ergänzung des pathogenetischen Zugangs (Perspektive der Krankheitsentstehung) mit einem ontogenetischen Zugang (Perspektive der individuellen Entwicklung) für die Qualität der Pflege.
Der Mensch als lebendes System ist durch seine laufenden Selbststeuerung- und Verhaltenslernprozesse gekennzeichnet. Jedes Bestreben um das Wohl (die Lebensqualität) des Menschen muss deshalb über die Maßnahmen der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Funktionsstörungen hinaus, auf die jeweilig gegebene Situation und Person geschneiderten individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und Prozesse achten und diese unterstützen.
Die beiden, sich gegenseitig ergänzenden Perspektiven erweitern die Möglichkeiten und Spielräume der Handlung und der wirksamen Intervention.
- voraussetzungen der ergänzung pathogenetischer (krankheitswerdungs) perspektive mit der ontogenetischen (individuellen entwicklungs) perspektive in der pflege
- beheimatung des entwicklungsparadigmas im rahmen der theoretischen und praktischen bildung von pflegekräften.
- Ermöglichung der erforschung und des erkennens der grundlegenden menschlichen kompetenzen im rahmen der fachlichen bildung.
- Stärkung der motivation von patientinnen/Klientinnen, pflegekräfte und FührungskräfteA zur übernahme der eigenverantwortung, durch erfahrung der individuellen (grund) Kompetenzen und entwicklungsmöglichkeiten.
- Vertretung eines kompetenz und entwicklungorientierten qualitätsverständnisses: statt einer umfassenden Versorgung, eine Entwicklung der individuellen Kompetenzen, a teljes kiszolgálás, mit dem Ziel der erreichung einer weitgehenden Selbstständigkeit.
- Eine laufende Überprüfung der Pflegehandlungen aus der Kompetenzperspektive: führen diese zur Selbstständigkeit oder zur Abhängikkeit?
- Holistischer Zugang: Es ist notwendig, dass die Pflegefachleute und die Führungskräfte sowohl auf der konzeptuellen als auch auf der verhaltensebene im Einklang sind.
Die Bedeutung der Definierung vom erwünschten „Produkt der Pflege" für die Qualität der Pflege
Jedes menschliche Verhalten wird von der vorausgesetzten Absicht getragen und definiert. Die Definierung und Verdeutlichung der Absicht bzw. „des Produktes“ der Pflege ist für das Veralten der Pflegekraft von großer Bedeutung.
- Erste und wichtigste Absicht der Pflege ist das Wohl und die Lebensqualität des Menschen. In dieser Hinsicht sind folgende Zielformulierungen besonders wichtig:
- Die Pflegekraft bemüht sich so schnell wie Möglich überflüssig zu machen. Az ápoló lehetőség szerint minél előbb fölöslegessé teszi magát.
- Die subjektiv erlebte Lebensqualität der Pflegebedürftigen nimmt zu, durch die Kompetenzerweiterung in den Aktivitäten des täglichen Lebens, bzw. durch zunehmende Selbstständigkeit.
- Hauptziel der Pflege ist eine optimale Lernumgbung für die individuelle Entwicklung des Pflegebedürftigen zu gestalten und dauernd an die konkrete Lebenssituation anzupassen.
- die Pflegekraft muss fähig sein das eigene Verhalten laufend und Aktiv-konstruktiv an die Pflegeinteraktion anzupassen.
- Die Pflegekraft, die Pflegebedürftige und die Institution ist verantwortlich und beteiligt sich aktiv-konstruktiv am Pflegeprozess.
- Die Pflege darf keinesfalls zur Beeinträchtigung der Gesundheit und der Lebesqualität der Pflegekraft führen.
- Die unmittelbare Pflege von Mensch zu Mensch Darf nicht auf Kosten Der Dokumentation gekürzt werden: Menschenpflege statt Dokumentenpflege.
- Die Qualität darf nicht auf Kosten der Quantität Verloren gehen
Die CQN bietet einen konkreten Kooperationsrahmen zur Entwicklung von Pflege und Lebensqualität.
Um die gestellten Prioritäten zu erreichen, identifizierten die Teilnehmerinnen des CQC folgende Interventionsebenen im Rahmen des CQN.
- Konkrete Schritte der Veränderung
- Kooperationsrahmen innerhalb des CQN Gestalten, Stabilisieren und Erweitern
- weiterer CQC organisieren
- Innovative modelle sichtbar machen
- Formen und Möglichkeiten des gegenseitigen Lernens und Austausches identifizieren und ermöglichen.
- Inhaltliche Arbeit leisten: Studien, statistiken, Erhebungen, Geschichten, Fallstudien
- Foren für fachlich-konzeptuelle Auseinandersetzungen schaffen
- Fachliche Zeitschrift ausgeben
- funktionelle Organisationsmodelle vorstellen, Organisationskulturen beeinflussen
- Breite fachliche Öffentlichkeit sicherstellen
- Fachliche Bildungen, Fort und Weiterbildungen Zugängig machen
- Fachliche Bildungs bzw. Fort und Weiterbildungssysteme inhaltlich beeinflussen
- Angebote um die Menschen grupieren und nicht Menschen um die Angebote
- Crowd funding, Proiektanträge